Bekleidung


Hier möchte ich ein paar Worte über die Bekleidung los werden, denn auch hier gibts noch Missverständnisse. Ich gebe ausschliesslich meine eigenen Erfahrung kund, denn von Hörensagen halte ich rein gar nichts...

Fangen wir mitm Helm an:
Er sollte weder zu gross, noch zu klein sein, nicht drücken, aber auch nicht klappern. Die Polsterung sollte weich, aber trotzem stramms ein. Das lässt sich schwer beschreiben, aber wer die Möglichkeit hat, sollte den Helm unbedigt Probefahren. Sicherheitstechnisch liegen Intgralhelme gnz weit vorn, ebenso Klapphelme, bei denen sich der Kinnschutz hochklappen lässt. Offene JetHelme ohne Schutz für die Kinnpartie oder gar Helme ohne jegliches Visier sind sicherheitstechnisch ein Fiasko. Grundsätzlich sollte man schon ungefähr wissen, was man will. Entweder stets u ständig Wind um die Nase, oder aber im Bedarfsfall Visier runter u alles bleibt (einigermaßen) trocken. Gewichtstechnisch sind JetHelme natürlich nicht zu toppen, denn was nich dran is, kann auch nix wiegen. Integralhelme sind schwerer, bieten aber ein Maximum an Sicherheit. Gewichtstechnisch ganz schlecht sind Klapphelme, denn die Klappmechanik wiegt auch was. Nichtsdestotrotz kann ich aus eigener Erfahrung einen Integralhelm der gehobenen Preisklasse empfehlen. Mein Helm (Shoei XR-800)passt wie angegossen, die Visiermechanik is langlebig u das Gewicht is mit gut 1000 g erträglich. Im Gegensatz dazu hab ich noch nen Reservehelm von b-square (Lidl-Marke), der schwerer, unbequemer und insgesamt unkomfortabler is. Aber er genügt den gersetzlichen Anforderungen voll und ganz u so hab ich wenigstens einen in Reserve, wenngleich ich ihn nur ungern nutze. Das "Ballonvisier" verzerrt auch ganz schön unschön u ne Sonnenbrille kann ich knicken. Beim Shoei is ein getöntes Visier verbaut, mit dem ich auch nachts gut zurechtkomme u was vertikal gerade u nich gewölbt is. Schlussendlich muss jeder selber wissen, was der Nischel wert is. Gebrauchte Helme sind nicht wirklich zu empfehlen, auch wenn sie teilweise recht günstig zu haben sind. Die Vorgeschichte is meist unbekannt u im Falle des Falles kann der Helm unter Umständen seinen Zweck nich mehr erfüllen. Ich bin mir des Risikos durchaus bewusst (würde am liebsten "oben ohne" fahren) u hab mir daher den Shoei gebraucht gekauft. Es geht also Unter den Helm zieh ich mir noch ne Sturmhaube mit wind- u wasserdichtem Kragen udn bin so gegen viele Unbillen des Wetters gefeit.

Weiter gehts mit Jacke Handschuhen und Nierengurt
Die Jacke sollte nicht einengen, aber auch nich zu weit sein. Ein eventuelles Flattern kann auf Dauer sehr unangenehm werden, ebenso, wenns im Sitzen kneift. Dass sie wind- und wasserdicht sein sollte, versteht sich von selbst. Persönlich setze ich auf das Zwiebelprinzip; lieber 2...3 Kleidungsstücke übereinander, als für jedes Wetter ne eigene Jacke. Wer mag, kann sich gerne Membranjacken kaufen. GoreTex® oder ähnliche Materialen wirken aber nur, wenn auch der "Unterbau" stimmt u aus Hightechfasern besteht. Also BaumwollSachen und Membran-Jacke bringen NICHTS. Schweiss o.ä. bleibt in den Baumwollsachen stecken, denn aussen isses zu kalt, um es durch die Membran verdampfen zu lassen. Ein anderes Problem ergibt sich zusätzlich, sobald du nen Rucksack auf hast. Dort, wo die Gurte an den Armen/Schultern anliegen, drückt sich der Regen durch die Membran... Da bleib ich lieber bei meinen Baumwollsachen (sog. "Funktionsunterwäsche" vertrag ich nich) und ziehe ne wirklich dichte Jacke drüber. Fürn Sommer kanns auch gerne ne leichte sein, aber im Bedarfsfall muss sie halt winddicht sein. Mit Sachen wie SoftShell® konnte ich noch keine Erfahrungen sammeln, wohl aber mit Thinsulate®-Kleidung. Dies ist für jedes Wetter zu empfehlen. Ebenso ein Nierengurt. Da reicht ein NoName-Teil vom Discounter vollkommen aus. Wichtig isses nur, ihn möglichst direkt über der Unterkleidung zu tragen. Ich hab ihn grundsätzlich zwischen Pullover und Unterziehjacke.

Als Handschuhe hab ich mittlerweile für fast jeden Temperaturbereich ein passendes Paar, was ich ggf auch kombinieren kann. Je nach Aussentemperatur und Regenwahrscheinlichkeit kommen bei mir 4 Paare zum Einsatz:

Die Fahrradhandschuhe werden dann benutzt, wenns mehr als 15°C sind u kein Regen in Sicht is. Ohen isses mir zu kalt, aber mit Ganzfingerhandschuhen wirds schon wieder zuviel. Die Scooter-Handschuhe kommen bei wechselhaftem Wetter zum Einsatz. Wasserdicht sind sie nich, aber sie halten einiges ab. Ab ca 10°C zieh ich die BW-Kradmelder-Handschuhe an, ohne was reinzuziehen. Bei ~0°C kommen die Fahrradhandschuhe drunter u ab -10°C die Acryl-Handschuhe statt der Fahrradhandschuhe. Bis -25°C bin ich so gewappnet. Berechtigte Frage: Warum nur bis -25°C? Die Antwort is ganz einfach: Ich darf nur bis ca -25°C fahren, danach verbietet mir meine Frau, mich selber zu schinden, obwohl es gerade dann einen Heidenspass macht. Die Gesichter der Autofahrer und Passanten sind einfach köstlich...

Hose oder Shorts?
Wer sich bei lebendigem Leib das Fell von den Knochen reissen lassen möchte, kann gerne in Shorts und Badelatschen fahren. Ich nich. Grundsätzlich trage ich ne Jeans, wenn ich mitm Moped unterwegs bin. Ich hab keine Hose, die kürzer als unterhalb des Knies endet. Ich finds nich schön u unpraktisch isses ausserdem. Ich weiss, auch ne Jeans is schnell durchgerieben, aber für Leder & Co kann ich mich nich begeistern, vom Finanziellen ganz zu schweigen. Mit Textilbekleidung ausm Motorradbereich konnte ich noch keine Erfahrungen sammeln, aber ich hab mir in den letzten Jahren stets selber behelfen können. Als Regenhose is eine Fahrrad-Regenhose vom Discounter im Einsatz. Vorteil: Sie lässt sich schön klein zusammenrollen u is daher fast immer dabei. Nachteile hat sie aber auch: Sie is längst nich so langlebig u im Schritt undicht. Das lässt sich bei mir aber mitm Tankrucksack gut kaschieren; ist der Rucksack montiert, bleibt auch die Hose trocken. Ein weiterer Clou an der Hose: bis runter zu ~5°C reicht diese über ner Jeans vollkommen aus. Wo kein Wind durch kann, wirds nich ganz so schnell kalt. Für kältere Tage hab ich ne Ski-Hose, wo sich notfalls noch die Regenhose drüberziehen lässt. Lange Unterhosen sind natürlich bei Temperaturen unter 10°C Pflicht. Zumindest bei mir u meinen geschundenen Knochen. Ja, hübsch ausehen tuts nich, aber es soll auch nich schön sein, sondern praktisch u nich gar so teuer

Schuhwerk
Ich trage aufm Mopped meist Militär-Lederstiefel. Echte, keine nachgemachten. Das liegt darin begründet, dass diese Stiefel über alle Eigenschaften verfügen, die ich persönlich wünsche, als da wären: Im Hochsommer siehts zwar ulkig aus, wenn ich mit gut 3/4 langer Hose und Stiefeln daherkomme, aber meine Füsse sind mir wichtig. Oma hat immer gesagt: "Achte auf vernünftiges Schuhwerk und ein anständiges Bett, denn in einem von beidem befindest du dich immer!"


Das war das, was ich bisher gemacht habe. Aktuell sieht es da ein wenig anders aus

Helm
Als Stolpermütze kommt aktuell ein "Shark Evoline Series 3" zum Einsatz. Warum gerade der? Ich brauchte einen Helm, der "alles kann". Also kam nur ein Klapphelm infrage. Da Schuberth finanziell unerschwinglich ist, habe ich mich nach etwas Recherche im Netz für den Shark entschieden. Einer der Vorteile ist das komplett nach hinten umklappbare Kinnteil. Da hab ich nen Jethelm für lauschige Tage, und nen Integralhelm für nicht ganz so lauschige. Oder, anders gesagt: Frühs kann ich mitm geschlossenen Helm zur Arbeit, nachmittags mitm Jethelm nach hause fahren. Ja, es mag sein, dass er auch Nachteile hat, aber für mich überwiegen aktuell die Vorteile. Ende 2019 hatte ich mir nen Rocc/Büse 471 zugelegt; mit diesem war ich jedoch alles andere als zufrieden. Das Visier beschlug ständig, Brille konnte ich nicht tragen, der Komfort an sich ließ zu wünschen übrig. Als Sozius hingegen kann man ihn gut tragen, also werden ihn meine Kinder nutzen, nachdem ich sämtliche noch vorhandenen alten Helme (den Shoei, den b-square und den Billig-Jethelm von Louis) entsorgt habe. Selsamerweise passt er den Damen wie angegossen und sie haben sich auch noch nicht über mangelnden Komfort beschwert.

Jacke
Hier kommt aktuelle eine Jacke von Cycle Spirit zum Einsatz. Meine erste Textiljacke fürs Mopped überhaupt. Bisher hab ich ja stets mit Skikleidung oder ähnlichem improvisiert. Im Grunde nicht verkehrt, wie ich auch heute noch finde, aber die spezielle Motorradkleidung hat halt auch ihre Daseinsberechtigung. Die Jacke verfügt über Protektoren an den wichtigen Stellen und trägt sich insgesamt sehr gut. Leider scheint es diese Linie bei Louis in dieser Form nicht mehr zu geben; die Jacke hab ich von nem Arbeitskollegen bekommen, zusammen mit ner passenden

Hose
, welche ebenfalls von Cycle Spirit stammt. Ebenfalls mit entnehmbarem Futter ausgestattet, und mit Protektoren versehen.

Schuhe/Stiefel
Im Arbeitsalltag trage ich gut gebrauchte Arbeitsschuhe (Uvex) aufm Weg zur Arbeit, oder aber meine Büse-Stiefel, wenn das Wetter es erfordert. Sowohl in den Schuhen, als auch in den Stiefeln fühle ich mich pudelwohl; die oben erwähnten Militärstiefel trage ich nur noch selten. Auch solches Schuhwerk erreicht irgendwann seine altersmäßig gesetzten Grenzen.

Handschuhe
Als Handschuhe nutze ich weiterhin die BW-Kradmelder-Modelle (2+2), jedoch mit Unterziehhandschuhen von "Vanucci".

Der aufmerksame Leser wird sicherlich festgestellt haben, dass ich eigentlich nur in "Louis"-Klamotten unterwegs bin. Warum? Weil ich bisher in mehreren Filialen von Motorradausstattern war (Polo und Louis), und mich bei Louis am wohlsten gefühlt habe. Polo kam mir sehr abgehoben vor, die Louis-Mitarbeiter hingenge haben sich rührend um mich gekümmert, und ich hab den Laden stets zufrieden verlassen (egal, ob Göttingen oder Erfurt).